Es wird ernst.


Liebe Leunaer,

die Energiewende ist da. Zumindest soll sie kommen – irgendwie, irgendwo, irgendwann. Wir müssen etwas gegen den Klimawandel tun, sonst … Klimahölle und Fegefeuer.

In Analogie zu Asterix: „Ganz Deutschland wird ist von Windrädern besetzt. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Leunaern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten“.

Damit könnte es bald zu Ende sein. Zwischen Schladebach und Zscherneddel sollen sie errichtet werden. 16 Stück. Ein „Investor“ plant seinen Windpark. Die Landbesitzer werden schon umgarnt und mit Angeboten gelockt. Für ein paar Tausendeer, geb‘ ich meinen Acker her. Landbesitzer sind korrupt und werden bestochen, so könnten es böse Zungen behaupten.

Die Bevölkerung muss natürlich von der Notwendigkeit überzeugt, „ins Boot geholt“ werden, wie man so schön sagt. Damit das passiert, soll eine Einspeisevergütung an die Gemeinde gezahlt werden. „Soll gezahlt werden“ heißt nicht: muss gezahlt werden, eher: könnte gezahlt werden. Und auch nur für jede eingespeiste Kilowattstunde. Und wenn das Windrad abgeschaltet wird, weil die Solaranlagen zu viel Strom erzeugen, gibt es auch kein „könnte gezahlt werden“, sondern gar nichts.

Ich nehme mal an, dass die Strom-Einnahmen versteuert werden müssen, wie alle anderen Einnahmen. Und dann kommt die Kreisumlage, die Gewerbesteuerabgabe ans Land und die Sonderabgabe für „reiche Gemeinden“… Also wird, wenn überhaupt, nur ein sehr kleiner Teil im Stadtsäckel landen. Vielleicht etwas mehr als die Hundesteuer einbringt, aber nicht zu vergleichen mit den Gewerbesteuereinnahmen aus Industrie und Handel.

Und dafür soll die Landschaft verschandelt werden? Es gibt bestimmt einige grüne Windrad-Fetischisten im Ort. Vielleicht sollten sie nach Osterfeld ziehen. Das ist nicht so weit weg (geringe Umzugskosten), dafür ganz nah am Windrad. Allen anderen empfehle ich, sich zu wehren.

Und es kommt noch dicker. Die Stadtverwaltung hat eine Studie zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Auftrag gegeben. Eine Studie? Also nichts Schlimmes. Ganz freiwillig und ohne Anlass (also kein Auftrag aus Magdeburg oder Berlin). Das Papier ist mittlerweile zur Offenlage, also zur Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung gekommen. Sicher haben Sie davon gehört und sich intensiv damit beschäftigt. Schließlich gab es einen kleinen Hinweis im Amtsblatt.

Man ist der Meinung, dass Leuna große Photovoltaik-Freiflächenanlagen braucht. Wegen des Klimawandels, sicherer Energie… das übliche eben. 1200 Hektar sind geeignet, haben also Potential, demnächst zum Solarpark zu mutieren.

Schauen Sie sich die kleinen Freiflächenanlagen mal an. Im Gewerbegebiet Zöschen-Zweimen, in Kreypau oder an der B91 am Abzweig zur Autobahnanschlussstelle Merseburg-Süd. Da stehen Solarpaneele auf nur 2 Hektar Leunaer Stadtgebiet. Schön ist etwas anderes.

1200 Hektar sind fast 15% der Gemeindefläche. Und es handelt sich in erster Linie um Wiesen, Felder und Naturflächen. Die Solaranlagen auf den Dächern von Ställen, Hallen und Garagen sind hier nicht gemeint. Auch nicht Ihr Balkonkraftwerk, sollten sie eines besitzen.

Erste Anfragen betreffen die Felder entlang der Bahnlinie Großkorbetha-Leipzig. Ein paar hundert Hektar.

Auch hier empfehle ich, sich zu wehren, sich zusammenzuschließen, zu kämpfen. Für den Erhalt einer unverbauten Landschaft.

Wer Solarstrom erzeugen will, soll dies tun. Fassade, Dach, Garage. Das gilt auch für die großen Gebäude und deren Parkplätze. Ich denke da z.B. an den finnischen Möbelhändler oder die anderen in dem Park, wo die Saale gar nicht lang fließt.

Die Römer haben es nicht geschafft, das Gallische Dorf zu besiegen. Nicht im ersten Teil, nicht im zweiten Teil, nicht im dritten… Fortsetzung folgt.

Vielleicht schreiben wir Geschichte: Leuna – die letzte Gemeinde in Deutschland ohne Windrad und Photovoltaik-Freiflächenanlage. Es liegt an uns!

Udo Bilkenroth


2 Antworten zu “Es wird ernst.”

  1. Genau meine Meinung….sollen doch diese Verfechter der häßlichen , umweltverschandelnden Windparks nach Osterfeld oder auf die Querfurter Platte umsiedeln….dort haben sie dann ihre gewollte Idylle und dieses irrsinnige Gefühl, etwas zum “ Erhalt unserer Natur “ getan zu haben. Ich bin fast jeden Tag mit dem Rad unterwegs und habe ein Auge und ein Ohr für Mutter Natur. Und sie sagt mir immer wieder: Lasst diesen Mist dort verrotten, wo er entsteht! Also, Widerstand muß gezeigt werden!!!!

  2. Ich habe in Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpomern genug gesehen davon….lange dort gewohnt…..
    Wenn Ihr nur ein wenig für die Natur übrig habt dann kämpft dafür das das oben geschilderte NICHT passiert….WIR als Mensch und das Getier vor Ort brauchen die Natur…..

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